AUFGABE >> 3. Lesen Sie „Wie man jemandem hilft, sich selbst zu heilen“.

WIE MAN JEMANDEM HILFT, SICH SELBST ZU HEILEN

Verletzungen, Operationen, Entbindungen, schwere Krankheiten und Zeiten heftigen emotionellen Schocks verdienen es alle, mit gründlichen und vollständigen Beiständen behandelt zu werden.

Ein Beistand mischt sich in keiner Weise in die Rolle der Medizin ein. Medizinische Untersuchungen und Diagnosen sollten, soweit nötig, vorgenommen werden und wo die Behandlung normalerweise erfolgreich ist, sollte eine medizinische Behandlung durchgeführt werden. Da ein Beistand manchmal eine tatsächliche Verletzung oder einen gebrochenen Knochen verdecken kann, sollte man keine Risiken eingehen, vor allem, wenn sich der Zustand nicht schnell bessert. Mit anderen Worten, wo man nur eine leichte Verstauchung annimmt, sollte man eine Röntgenaufnahme machen lassen, um sicherzugehen, insbesondere, wenn keine sofortige Besserung eintritt. Ein Beistand ist kein Ersatz für medizinische Behandlung und versucht nicht, Verletzungen zu heilen, die medizinische Hilfe erfordern, sondern stellt eine Ergänzung dazu dar. Ob sich durch medizinische Behandlung allein eine vollständige Heilung erreichen lässt, ist sogar zweifelhaft. Und es ist sicher, dass ein Beistand den Heilungsprozess stark beschleunigt. Kurz, man sollte sich bewusst sein, dass die körperliche Heilung weder das Wesen noch die Auswirkungen auf das geistige Sein der Person mit einbezieht.

Der geistige Zustand der Person macht sie anfällig für Verletzungen und Krankheiten. Sie werden durch das Wesen selbst als Ausdruck seines gegenwärtigen geistigen Zustandes ausgelöst. Und sie zögern sich hinaus, wenn die damit verbundenen geistigen Faktoren nicht vollständig in Ordnung gebracht werden.

Die Ursachen für Anfälligkeit, Auslösung und Hinauszögerung werden mit Beiständen angegangen.

Ganz gewiss ist das Leben für eine Person, die verletzt wurde oder krank ist, für eine Frau, die eben entbunden hat, oder für jemanden, der gerade einen schweren emotionellen Schock erlitten hat, nicht leicht zu ertragen. Und es gibt keinen Grund, warum eine Person in einem so niedrigen Zustand verbleiben sollte, schon gar nicht wochen-, monate- oder jahrelang, wenn ihr merklich geholfen werden kann, innerhalb von Stunden, Tagen oder Wochen zu genesen.

Es ist tatsächlich eine Art praktizierter Grausamkeit, aus Nachlässigkeit daran festzuhalten, dass eine Person in einem solchen Zustand verbleiben soll, wenn man es erlernen und üben kann, einer solchen Person Erleichterung zu verschaffen.

Man braucht kein Arzt zu sein, um jemanden zu einem Arzt zu bringen. Und man braucht kein Arzt zu sein, um beobachten zu können, dass eine medizinische Behandlung dem Patienten vielleicht nicht hilft. Und man braucht kein Arzt zu sein, um Dinge zu handhaben, die vom Wesen selbst auf spirituellem Wege verursacht wurden.

Genauso wie Heilung zwei Seiten hat – die spirituelle und die strukturelle oder physische – gibt es auch zwei Zustände, die spirituell gesehen erreicht werden können. Der erste dieser Zustände könnte als „für den Menschen erträglich“ bezeichnet werden. Beistände fallen unter diese Überschrift. Der zweite ist „spirituell verbessert“.

Jeder Geistliche hat die Pflicht übernommen, die Qualen seiner Mitmenschen zu lindern (und dies ist wahr, seitdem es ein Gebiet gibt, das Religion genannt wird). Der Geistliche kann dies auf vielerlei Weise tun.

Ein Beistand befasst sich nicht mit Heilung. Ganz bestimmt befasst er sich nicht mit Behandlung. Was er macht, ist: Er hilft der Person, sich selbst zu heilen oder durch eine andere Kraft geheilt zu werden, indem er ihre Gründe für die Auslösung und Hinauszögerung des Zustandes beseitigt und indem er ihre Anfälligkeit für zukünftige Verletzungen oder für das Verbleiben in einem unerträglichen Zustand vermindert.

Dies liegt vollständig außerhalb des Bereiches der „Heilung“, wie sie sich die Ärzte vorstellen, und geht – wie durch tatsächliche Erfolge nachgewiesen wird – viel, viel weiter als die vorhandenen Möglichkeiten der Psychologie, Psychiatrie und „geistiger Behandlung“, wie sie in diesen Gebieten praktiziert wird.

Kurz – der Beistand fällt vollständig und ausschließlich in das Gebiet des Geistes und in den traditionellen Zuständigkeitsbereich der Religion, obwohl er nicht allein auf die Religion beschränkt ist.

Jemand, der die Beistandstechnologie anwendet, sollte sich der Macht, die in seinen Händen liegt, und der potenziellen Fähigkeiten, die er durch seine Ausbildung erlangen kann, bewusst sein. Angesichts der Leiden hat er eines zu geben: Er kann das Leben erträglich machen. Auch kann er den Genesungsprozess verkürzen, und er kann sogar Genesung möglich machen, wo sie sonst vielleicht nicht möglich wäre.

Sieht man sich einer Person gegenüber, die verletzt oder krank ist, die operiert wurde oder einen schweren emotionellen Schock erlitten hat, so sollte einer oder mehrere der folgenden Beistände angewendet werden, um der Person zu helfen.